Mit dem Vortrag „Zukünftige Herausforderungen und Möglichkeiten für ländliche Räume aus Sicht der Wissenschaft“ von Frau Prof. Dr. Gabriela Christmann vom Leibnitz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) startete die Dialogreihe „Aufbruch LEADER Hohenlohe-Tauber und Limesregion Hohenlohe-Heilbronn“ am 09. März 2022 im Video-Format.
Die Dialogreihe ist eine gemeinschaftliche Veranstaltungsreihe der beiden Aktionsgebiete „Hohenlohe-Tauber“ und „Limesregion Hohenlohe-Heilbronn“. Beide Aktionsgebiete verbindet die Bewerbung um die Aufnahme in das europäische Förderprogramm LEADER 2023–2027 und die räumliche Nachbarschaft.
In der Dialogreihe werden unterschiedliche Zukunftsthemen und Modellprojekte für die Ländlichen Räume vorgestellt. Aus den Themen und Projekten der Dialogreihe soll sich der Ansatz für eine zukünftige projektbezogene Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure in den beiden Aktionsgebieten ergeben.
Ein kleiner aber feiner Kreis von 16 Personen fand zum Auftakt der Dialogreihe im virtuellen Konferenzraum zusammen, um den Vortrag von Frau Prof. Dr. Christmann zu hören und anschließend mit ihr zu diskutieren.
Frau Prof. Dr. Christmann machte in Ihrem Beitrag deutlich, dass es den einheitlichen und homogenen Ländlichen Raum in der Bundesrepublik Deutschland nicht gibt, sondern dass der Ländliche Raum in unterschiedliche Räume aufgeteilt werden muss. Es gibt also eine Vielzahl Ländlicher Räume, die sich in ihren sozioökonomischen Merkmalen voneinander unterscheiden.
Die Herausforderungen, vor denen die Ländlichen Räume in der Bundesrepublik Deutschland stehen, sind vielfältig und groß. Wirtschaftskrisen, Finanzkrisen, Umweltkatastrophen, Klimakrise, Sicherheit, Infrastrukturen, Soziales, Politik. Diese „Verwundbarkeit“ der Ländlichen Räume erfordert im Gegenzug eine Resilienzbildung.
Frau Prof. Dr. Christmann plädierte in Ihrem Vortrag dafür, dass die Ländlichen Räume zur Entwicklung der Resilienz und der Zukunftsfestigkeit neue Wege gehen müssen. Einen Schlüssel sieht Frau Prof. Dr. Christmann in der SOZIALEN INNOVATION. Ort für die Umsetzung der SOZIALEN INNOVATION ist der Ort in dem die Menschen leben. Grundvoraussetzung ist eine funktionierende Kommunikation der Menschen untereinander. Diese muss durch die Bereitstellung von geeigneten Räumlichkeiten und entsprechender Formate des kommunikativen Austauschs sichergestellt werden. Neben der Kommunikation geht es um die Gewinnung von „Macherinnen“ und „Machern“ als Schlüsselfiguren für die Entwicklung in der Gemeinde. Ohne lokal und möglichst institutionell verankerte Akteurinnen und Akteure geht nichts. In die Zukunft gerichtet ist es dann die große Herausforderung, die entstandenen sozialen Netzwerke in der Gemeinde langfristig zu etablieren und die Netzwerkarbeit der Menschen untereinander (professionell) zu begleiten sowie den kontinuierlichen Wissensaustausch sicherzustellen.
Die von Frau Prof. Dr. Christmann in ihrem Vortrag vorgestellte SOZIALE INNOVATION für Ländliche Räume wurde im Anschluss intensiv unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert.
Der Vortrag von Frau Prof. Dr. Christmann bietet nun eine sehr gute Grundlage für die nächsten Themen in der Dialogreihe „Aufbruch Hohenlohe-Tauber und Limesregion Hohenlohe-Heilbronn mit LEADER 2023–2027“.